Nicht nur in der Industrie nimmt die Vernetzung stetig zu, auch im Handel und im Gesundheitswesen von morgen wird der Datenverkehr immer dichter. Neue Technologien für die Konnektivität samt passender Hardware sind gefragt.
Viele Industrieunternehmen kommen an leistungsfähigen Netzwerkumgebungen nicht mehr vorbei. Produktionsanlagen sind über das IIoT (Industrial Internet of Things) miteinander verbunden und ermöglichen mittels Datentransfers in Echtzeit automatisierte oder sogar autonome Prozesse und Predictive Maintenance. Währenddessen sorgen in Büros schnelle Internet-Verbindungen für flüssige Videokonferenzen mit Geschäftspartnern.
Im Handel erwarten die Kunden ein zuverlässiges WLAN in den Geschäftsräumen, digitale Kassensysteme erhalten die tagesaktuellen Preise direkt aus der Cloud und übermitteln diese an digitale Preisschilder am Regal.
In Krankenhäusern werden die laufend aktualisierten Patientendaten papierlos zwischen Stationen ausgetauscht und mittels künstlicher Intelligenz werden Tumore in Gewebeaufnahmen erkannt.
WLAN – ein Klassiker in neuem Gewand
IEEE 802.11ax oder Wi-Fi 6 ist ein wichtiger der Eckpfeiler für die Netzwerke der Zukunft. Ein Nachteil der Vorgänger ist die zunehmende Latenz bei hoher Verbindungsdichte. Der neue WLAN-Standard bringt bessere Performance; u.a. durch eine um viermal höhere Modulationsdichte als bei 802.11ac. Dies steigert die Datenrate und reduziert die Latenz um bis zu 75%. Hinzu kommt die allgemein höhere Geschwindigkeit von Wi-Fi 6, mit theoretischen Spitzenwerten von 9,6 GBit/s gegenüber 3,5 GBit/s bei Wi-Fi 5.
Zudem punktet der neue WLAN-Standard mit OFDMA (Orthogonal Frequency Division Multiple Access). Diese Technologie wird beim LTE-Mobilfunk eingesetzt und sorgt dafür, dass die Funkkanäle effizient genutzt werden. Während bei Wi-Fi 5 bereits eine einzelne Datenübertragung ausreicht, um einen Kanal zu blockieren, können bei Wi-Fi 6 mehrere Signale simultan einen WLAN-Kanal passieren. Dafür sind die Kanäle in Subträger aufgeteilt; sowohl im Downstream als auch im Upstream.
5G – die mobile Netzwerkerweiterung
Wenn weitläufige Gebäudekomplexe nicht durch Drahtlosnetzwerke abgedeckt werden können, kommt 5G ins Spiel. Mit niedriger Latenz, hoher Verbindungsdichte, Geschwindigkeit und Netzwerkeffizienz bietet es ähnliche Vorteile wie Wi-Fi 6 für die Konnektivität von morgen. Zudem ermöglicht es die Funktechnologie, IIoT- oder Smart-Building-Lösungen schnell und mit wenig Verkabelungsaufwand zu installieren, zu nutzen und zu verwalten.
SD-WAN – Konnektivität mit Flexibilität
Der dritte Baustein im Netzwerk der Zukunft ist das SD-WAN (Software Defined Wide Area Network). Das ist besonders wichtig, wenn Flexibilität und Agilität gefragt sind und neue Betriebsstätten kurzfristig in Netzwerkstrukturen eingebunden werden müssen. Hier bietet sich SD-WAN an, da mehrere Verbindungswege wie DSL, LTE oder 5G genutzt werden können. So lassen sich neue Standorte schnell anbinden, selbst wenn keine MPLS-Leitung vorhanden ist.
Zudem sind SD-WANs in der Lage, Datenströme verschiedener Applikationen zu priorisieren, damit sich jede Anwendung mit der bestmöglichen Performance und Latenz nutzen lässt. Für Cloud-Dienste wie CRM-Applikationen oder DSGVO-konforme Speicherressourcen ist dies ein erheblicher Vorteil.
Komplettlösungen bieten Vorteile
Werden die technischen Möglichkeiten von Wi-Fi 6, 5G und SD-WAN miteinander kombiniert, schaffen sie eine leistungsstarke und zukunftssichere Netzwerkumgebung. Voraussetzung dafür ist aber auch eine passende Hardware-Ausstattung. Diese sollte zum einen die gewünschte Performance liefern und zum anderen auch miteinander harmonieren.
Einige Anbieter fassen daher Lösungen zu Wi-Fi 6, 5G, SD-WAN und Datacenter Network in einem Gesamtpaket zusammen. Die Vorteile der aufeinander abgestimmten Komponenten sind eine bessere Quality of Service (QoS) und eine verringerte Latenz.
26.09.2021