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EINGESCHRÄNKTE DIGITALE SOUVERÄNITÄT

Deutsche Unternehmen attestieren sich selbst ein ausgeprägtes Bewusstsein für die Wichtigkeit ihrer digitalen Souveränität. Trotzdem ist rund ein Viertel in ihrer E-Mail-Infrastruktur stark von US-Anbietern abhängig.

Im Rahmen einer YouGov-Umfrage, an der mehr als 500 IT-Entscheider aus kleinen und mittelgroßen deutschen Unternehmen aus verschiedenen Branchen teilnahmen, gaben 58 % der Befragten an, dass ihr Unternehmen eigene E-Mail-Server betreibt. 35 % sind hingegen Kunden eines SaaS- bzw. Cloud-Dienstleisters. Von letzterem Unternehmenskreis wiederum ließen rund zwei Drittel wissen, dafür entweder Microsoft (Office 365) oder Google (G-Suite) zu nutzen. Somit ist fast ein Viertel aller Befragten Kunde bei einem dieser amerikanischen Anbieter. Dieser relativ hohe Nutzungsanteil der Microsoft- und Google-Angebote innerhalb der eigenen unternehmenskritischen IT-Infrastruktur (z.B. E-Mail-Accounts) konterkariert einen anderen Befund; nämlich den hohen Sensibilisierungsgrad für die Wichtigkeit der digitalen Souveränität von deutschen Unternehmen.

So wurden die IT-Entscheider auch befragt, wie wichtig ihnen die Möglichkeit ist, die eigene IT selbstbestimmt zu nutzen und zu gestalten. Das stuften 81 % der Befragten für ihr Unternehmen als „sehr wichtig” oder „eher wichtig“ ein. 76% sind sogar „voll und ganz der Meinung“ oder „eher der Meinung”, dass die digitale Souveränität essenziell ist, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Der tatsächliche Grad der digitalen Unabhängigkeit von den Tech-Giganten aber alles andere als gering: 64 % der Befragten sind der Meinung, ihr Unternehmen ist „sehr abhängig” oder „eher abhängig“ von großen Anbietern. Gleichzeitig werden allerdings nur verhaltene Anstrengungen unternommen, um diese Abhängigkeiten zu reduzieren: Nur ein Drittel der Befragten gab an, dass ihr Unternehmen innerhalb des kommenden Jahres plant, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

19.12.2022