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IT-TRENDS 2022

Die virtuelle Zusammenarbeit wird zum Dreh- und Angelpunkt der digitalisierten Arbeitswelt – doch auch Sicherheit und Nachhaltigkeit stehen ganz oben auf der Agenda. Diese und weitere Trends für die IT-Branche im Jahr 2022 haben die Spezialisten des Netzwerkherstellers Cisco ermittelt.

Die Cisco-Studie „Future of Technology“ hat die IT-Trends des Jahres 2022 identifiziert. Dafür wurden knapp 40.000 Chief Information Officers, Entscheider und Mitarbeiter von Unternehmen in 34 globalen Märkten befragt.

1. Hybrides Arbeiten

Hybrides Arbeiten hat sich in der Arbeitswelt etabliert. Sofern sich Unternehmen noch nicht damit auseinander gesetzt haben, sollten sie das dringend tun. Denn weltweit wünschen sich zwei Drittel der Beschäftigten verbesserte Home-Office-Optionen, ansonsten droht die Kündigung. Diese Forderung verdeutlicht, dass Unternehmen mittels nutzerfreundlicher Collaboration-Tools eine ortsunabhängige Zusammenarbeit ermöglichen müssen.

Doch auch die klassischen Büros müssen an die neue Arbeitsrealität angepasst werden. Die Entwicklung geht klar in Richtung Shared Desks und Huddled Spaces, wo technische Anreize für digitale Erlebnisse, wie interaktive Whiteboards, Videotelefonie, moderne Headsets sowie andere multifunktionale Hardware- und Software-Komponenten nicht fehlen dürfen.

Auch der Wunsch der Arbeitnehmer nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance wächst. Hier haben deutsche Unternehmen haben im internationalen Vergleich noch Nachholbedarf. In diesem sensiblen Bereich können smarte Applikationen helfen, die Einblicke in Arbeitszeitmuster und persönliche Ziele geben, um das Zeit-Management zu optimieren.

2. Konnektivität

Unbedingt erforderlich ist die Sicherstellung einer durchgängig performanten Konnektivität. Die stabile und leistungsfähige Anbindung an Datenströme, Cloud-basierte Speichertechnologien oder SaaS-Anwendungen sind entscheidende Faktoren, um Menschen verlässlich zu vernetzen.

Moderne Netzwerke, die das volle Potenzial von WLAN- und Mobilfunktechnologie nutzen, werden zum Turbo für die hybride Arbeitswelt, das sog „IoT“ (Internet of Things) und datenbasierte, digitalisierte Geschäftsmodelle. Insofern ist es richtig, dass viele Unternehmen beabsichtigen, in den nächsten zwei Jahren in Wi-Fi-6- oder private 5G-Infrastruktur zu investieren.

3. Sicherheit

In einem App-gesteuerten Arbeitsumfeld wird das digitale Erlebnis für die Nutzer zu einem entscheidenden Maßstab für den Erfolg eines Unternehmens. Durch Automatisierung und künstliche Intelligenz lassen sich Arbeitsprozesse produktiv gestalten, ganze Prozessketten beschleunigen und führen zu einer vereinfachten, angenehmeren Bedienung. Parallel sollte auch ein starker Fokus auf eine schnellere Reaktionszeit gelegt werden, da fast alle Befragten es wichtig finden, ohne Probleme auf täglich genutzte Apps zugreifen zu können.

Aufgrund der stetig wachsenden Bedrohung durch Cyber-Angriffe und -Kriminalität sind auch ein sicherer Zugang und eine Sichere Nutzung der IT-Infrastruktur wesentlich. Die Mehrzahl der Unternehmen erwägt die Implementierung einer sog. SASE-Lösung (Secure Access Service Edge).

4. Nachhaltigkeit

Umwelt- und Klimaschutz sind keine Trends, sondern eine Notwendigkeit. Durch nachhaltiges Wirtschaften und Handeln erfüllen Unternehmen nicht nur die Ansprüche von Kunden und Mitarbeitern, sondern werden auch den Erwartungen von künftigen Generationen gerecht. Alleine die Rechenzentren in Deutschland haben im Jahr 2020 rund 16 Terawattstunden elektrische Energie verbraucht – Tendenz steigend. Die Datenmenge für das Streaming, dem Industrial Internet of Things, dem mobilen Datenverkehr und Cloud Computing wächst exponentiell und hat sich innerhalb von zehn Jahren verzwanzigfacht. Schnelle Datenübertragungsmöglichkeiten plus Konzepte wie autonomes Fahren oder Industrie 4.0, die auf diese Technologien angewiesen sind, werden den Energiebedarf zusätzlich nach oben schrauben.

In den kommenden Jahren müssen Unternehmen ihren Fokus besonders auf die Entwicklung und die Nutzung von langlebigen Produkten mit geringem Energieverbrauch richten. Und dafür gibt es eine Reihe von Ansätzen – so können Cloud-Hoster Rechenzentren in kalten Klimaregionen betreiben, wo keine Kühlung notwendig ist oder die Prinzipien von Datensparsamkeit sowie energieeffizienten Algorithmen umgesetzt werden.

Digitalisierung, Konnektivität und Hybrid Work sind also sowohl Treiber für wachsenden Energiebedarf als auch Treiber für nachhaltige Konzepte. Ein Umdenken beim Betrieb der IT-Infrastruktur ist nicht nur ein Beitrag für mehr Nachhaltigkeit, sondern ist auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht geboten: Steigende Preise für Energie und CO2-Abgaben sowie regulatorische Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen belasten die Unternehmen und verlangen passenden Antworten.

17.01.2022