Der Druck wächst – wegen des Krankenhauszukunftsgesetzes müssen bis 2025 alle Dienste in Krankenhäusern digitalisiert sein. Grundlage dafür ist eine sichere und stabile Netzwerk-Infrastruktur.
Die eAkte, die Messung von Gesundheitsdaten per App oder Roboter in OPs – das sind nur einige Beispiele für digitale Technologien, die aktuell im Gesundheitssektor Anwendung finden. Voraussetzung ist in jedem Fall eine stabile und sichere Infrastruktur. Viele Gesundheitssysteme sind aktuell jedoch noch in traditionellen IT-Architekturen gefangen, was den digitalen Fortschritt behindert. Aber die Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet voran. Zum einen getrieben durch das Krankenhauszukunftsgesetz, zum anderen hat die Corona-Pandemie verdeutlicht, dass ein erheblicher Digitalisierungsdruck herrscht.
Mehr Geräte gleich mehr Infrastruktur
Nicht nur die Zahl der IT-Anwendungen ist gestiegen, sondern auch die Zahl der in ein Netzwerk einzubindenden Geräte hat zugenommen. Denn Krankenhäuser setzen zunehmen auf das Internet der Dinge (IoT). Anwendungsbeispiele dafür sind u.a. Asset-Tracking, Gebäudeautomation oder digitale Raumbeschilderung.
Die Infrastruktur von Krankenhäusern ist oft verzweigt, denn ein Klinikum ist meist ein Gebäudekomplex und besteht aus mehreren Standorten, die alle an das Netzwerk angeschlossen werden müssen. Nur so können Ärzte und Pfleger jederzeit auf die medizinischen Daten zugreifen.
Die Zusammenführung einer Vielzahl von Hardware- und Software-Komponenten ist ein komplexer Vorgang und Fehler können dabei schnell zu Netzwerkstörungen oder zu kompletten Ausfällen führen. Bei einer kritischen Umgebung wie einem Krankenhaus muss dieses Risiko vermieden werden.
5G vs. WiFi-6
Um die Digitalisierungsanforderungen erfüllen zu können und für die Zukunft gewappnet zu sein bedarf es einer flexiblen Gateway-Infrastruktur, die mehrere Funkprotokolle beinhaltet. Gleichzeitig ist es wichtig, dass eine solide Basis mit der Netzwerkinfrastruktur geschaffen wird, um später die unterschiedlichen Digitalisierungsprojekte zur Effizienzsteigerung und Verbesserung der Behandlungsqualität schnell und einfach umsetzen zu können. Die IT-Abteilungen im Gesundheitswesen benötigen zudem mehr KI-gestützte Erkenntnisse, selbstreparierende Arbeitsabläufe und präskriptive Optimierungsansätze, um den Netzwerkbetrieb bei zunehmender Digitalisierung leisten zu können.
Bei den kabellosen Übertragungstechnologien liegt WLAN klar vorne, denn die Vorteile, der Nutzung von 5G kommen in geschlossenen Gebäuden kaum zum Tragen. 5G mit seinen sehr niedrigen Latenzen hat eindeutige Vorteile in weitläufigen, freien Flächen. Insofern lassen sich die Netzwerk-Anforderungen in Krankenhäusern gut mit WiFi-6-Netzen bewältigen. Sie bieten hohe Bandbreiten, ausreichend niedrige Latenzen und darüber hinaus den großen Vorteil der Abwärtskompatibilität. Geräte wie Drucker oder Beamer, die unter WiFi-4 oder -5 laufen, funktionieren auch unter WiFi-6. Bei einer Umstellung auf 5G kämen immense Kosten auf die Kliniken zu, die in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen. Abhängig von Anwendungsszenario ist künftig ist auch eine Integration von beiden Wireless-Technologien vorstellbar, wobei es dann darum geht, Wege zu finden, wo und wie WiFi-6 und 5G zusammenarbeiten können, um eine robuste Konnektivität sicherzustellen.
Security und Datensicherheit
Datenschutz betrifft jede Branche, aber in kaum einem anderen Bereich werden so viele sensible Daten erhoben, verarbeitet und gespeichert wie im Gesundheitswesen. Schon deshalb muss Sicherheitsmaßnahmen ein noch höherer Stellenwert eingeräumt werden als in anderen Branchen. Höchste Sicherheitsstandards sind auch im Hinblick auf automatisierte medizinische Geräte unabdingbar – Cyber-Attacken können hier lebensbedrohliche Auswirkungen haben.
Der akute Fachkräftemangel im Gesundheitswesen erschwert den Aufbau sowie die Verwaltung von neuer IT-Infrastruktur. Trotz der Notwenigkeit der Digitalisierung, um das Personal zu entlasten und den Patienten den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen, lohnt sich der Aufwand oft nicht. Im Zuge des Digitalisierungsprozesses skalieren die parallelen Netzwerkinfrastrukturen bereits bei nur wenigen umgesetzten IoT-Vorhaben nicht mehr: Zu teuer und personalintensiv ist der Aufbau und Betrieb paralleler Infrastrukturen und zu lange sind die Bereitstellungszeiten.
Beratung durch Spezialisten
Die digitale Infrastruktur ist eine Lebensader im Gesundheitswesen. Um diese stabil und performant auf- und auszubauen, benötigen Krankenhäuser Beratung, die sie von spezialisierten, externen Dienstleistern beziehen können. Vertriebspartner und Systemintegratoren spielen in der Gesundheitsbranche eine wichtige Rolle, da sie vertrauenswürdige Berater für Gesundheitsdienstleister sind.
03.10.2022