Cloud- und Edge-Anwendungen lassen sich in modernen Fertigungsprozessen kaum noch voneinander trennen. Die Industrie braucht eine permanent verfügbare, lokale Datenverarbeitung sowie eine Verbindung in Echtzeit zu sämtlichen Stationen in der Logistikkette.
In der heutigen Zeit sind Logistik- und Fertigungsprozesse stark miteinander vernetzt. Dafür sind abgestimmte Lösungen für ganz unterschiedliche Arbeitsschritte erforderlich, mit deren Hilfe sich Materialflüsse einfach nachverfolgen und Arbeitsabläufe durch ein Zusammenspiel von Cloud- und Edge-Anwendungen optimieren lassen.
In modernen Fabriken müssen also nicht nur Daten gesammelt und direkt verarbeitet werden, zugleich muss auch die Weitergabe dieser Informationen an andere Standorte, Lieferanten oder Logistikpartner schnell und sicher gewährleistet werden. Auf Basis der übermittelten Daten lassen sich zeitnah Prozesse in Gang setzen, um die Logistikabläufe zu beschleunigen und die Fertigungsqualität zu erhöhen
Für ein effizientes sog. IIoT (Industrial Internet of Things) gibt es auf der Cloud-Ebene noch viel zu tun. Im ersten Schritt geht es um herstellerübergreifende Standards und Schnittstellen. Nur so lassen sich unterschiedliche Komponenten über den gesamten Fertigungsprozess hinweg bis zur Lieferung an den Endkunden aufeinander abstimmen. Doch für jeden Bereich in einem Fertigungsprozess gibt es spezifische Anforderungen.
In der Intralogistik geht es um den effizienten und sicheren Transportweg eines Halbfertigprodukts von X nach Y. Dafür benötigt das koordinierende IT-System zum einen die Informationen über alle Zwischenstationen und Lieferorte der Rohmaterialen und des Produkts und zum anderen die Artikel-ID für jede einzelne Komponente. Diese Informationen müssen bereits auf der Schnittstellenebene so definiert sein, dass ein Datenaustausch möglich ist, um Material und Warenflüsse nachvollziehen zu können. Dafür benötigt man wiederum bestimmte Messwerte von Sensoren sowie eine einheitliche Syntax, damit sich die Prozesse so exakt beschrieben lassen, damit sie von Robotern, oder Lieferfahrzeugen verarbeitet werden können. Die Herausforderung besteht nun darin, solche Standards und Strukturen für sämtliche Teile einer Fertigungskette zu ermitteln und in IT-Strukturen zu implementieren.
Digitale Sicherheit für Cloud und Edge
Vor dem Hintergrund eines IIoT mit Edge- und Cloud-Anwendungen benötigen Unternehmen aber nicht nur Standards für Schnittstellen, auch die Datensicherheit hat einen hohen Stellenwert.
Viele Kommunikations-Tools sind in der Lage, ihre Updates im laufenden Betrieb auszuführen. Die Industrie ist trotzdem angespannt, denn es besteht latent die Gefahr, dass anstelle der Aktualisierung der IT-Applikationen plötzlich Malware eingespielt wird und Hacker durch einen virtuellen Zugang ins Netzwerk der Fabrik die Produktion lahmlegen. Durch solche Sicherheitslecks stehen einzelne Produktionsanlagen oder ganze Fertigungsketten oft über einen längeren Zeitraum still und der materielle Schaden geht schnell in die Millionen.
Um ein solches Szenario zu verhindern, haben sich zahlreiche Firmen in der GAIA-X-Initiative zusammengeschlossen. Sie soll das Fundament für die Entwicklung europäischer Sicherheitsstandards für ein IIoT mit effizienten und sicheren Cloud- und Edge-Anwendungen legen.
Denn nur so lassen sich die komplexen, globalen Waren- und Fertigungsprozesse der Zukunft abbilden und optimieren. Mit GAIA-X stellt die Wirtschaft bereits heute die Weichen für die Herausforderungen von morgen.
25.09.2021