Bei Igel Technology hat man den Wandel hin zum Software-Hersteller abgeschlossen und sagt Adieu zur Hardware-Produktion. Geräte mit vorinstalliertem Igel OS kommen künftig aus den Fabriken von drei großen Hardware-Partnern.
Projekte gewinnen Igel-Partner nicht über die Hardware, sondern über die Software. „Igel beschreitet konsequent weiter den Weg hin zum Softwareanbieter“, sagt CEO und CTO Matthias Haas. „Die Produktion von Igel-eigener Hardware wird eingestellt. Das Igel OS gibt es vor diesem Hintergrund dann nur noch ohne selbst produzierte Hardware.“
Spezialisierte Marktakteure machen es besser
Kunden wollen die Flexibilität unterschiedlicher Zugangsmöglichkeiten und Formfaktoren, seien es Laptops oder All-in-One-Geräte. Als kleiner deutscher Hardware-Hersteller konnte Igel diese Breite im Portfolio nicht bieten. Über Partnerschaften mit drei großen Hardware-Partnern kann das besser geregelt werden: LG, HP und Lenovo. Diese Hersteller bieten eine sog. „Powered-by-Igel-Hardware“ an, also Hardware, die mit vorinstalliertem Igel-Betriebssystem bestellt und ausgeliefert wird.
Parallel dazu gibt es weiterhin die sog. „Igel-Ready-Zertifizierung“, die sicherstellt, dass entsprechend zertifizierte Hardware anderer Hersteller mit nachträglich installiertem Igel OS den vollen Funktionsumfang plus Sicherheit bieten kann.
Kompatibilität und das Igel-Ready-Programm
Nach wie vor gilt, dass grundsätzlich jedes x86-Gerät mit Igel OS kompatibel ist, allerdings muss bei der Selbstinstallation die IT-Abteilung sicherstellen, dass wirklich jeder Aspekt funktioniert. Mit Geräten der Hardware-Partner, bei denen Igel OS vorinstalliert ist, oder Geräten aus dem Igel-Ready-Programm, garantiert Igel, dass alles läuft (z.B. Peripheriegeräte wie Headsets, Drucker oder Webcams).
Die Fünfjahresgarantie für Igel-Hardware wird weiterhin gewährleistet und um diese sicherzustellen, wird ein Hardware-Bestand vorrätig gehalten.
Igel OS 12
Zur Ausrichtung als reiner Software-Anbieter passt die Positionierung von Igel OS 12. Die neue Version des Managed-Endpoint-Betriebssystems wird als Service-Plattform im Abonnement angeboten. Über einen sog. „Service Hub“ werden verschiedene Cloud Services zur Verfügung gestellt, damit Mitarbeiter künftig ihren Work-Anywhere-Arbeitsplatz selbst in Betrieb nehmen können, ohne dass ein IT-Support-Mitarbeiter vor Ort sein muss.
Ein App Store beinhaltet originäre Igel-Apps sowie Images, die Nutzern Zugriff auf Partner-Apps ermöglichen. Dafür wird ein Repository bereitgestellt, um Geräte ohne eigene Update-Infrastruktur mit neuer oder aktualisierter Software zu versorgen. Update-Streams stellen die aktuelle Version bereit, wobei die Kompatibilität der Applikationen durch eine Versionskontrolle sichergestellt wird. Im Rahmen eines sog. „Private App Portals“ können Unternehmens-Apps separat ausgerollt werden.
Umstieg auf das Abo-Modell
Die neue Version OS 12 wird künftig nur als Abo-Modell verfügbar sein. Für ältere Versionen gilt, dass bestehende Lizenzen von der Änderung des Lizenzmodells unberührt bleiben. Ferner haben Unternehmen, die jetzt noch Igel OS 11, anstatt das aktuelle OS 12 erwerben, die Wahl zwischen Abo-Modell und Kauflizenzen.
31.12.2022